Das Museum für Byzantinische Kunst besitzt eine erstrangige, in Deutschland unvergleichliche Sammlung spätantiker und byzantischer Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände. Sie stammen aus dem Weströmischen und Byzantinischen Reich, aus der Zeit vom 3. bis zum 15. Jahrhundert. Schwerpunkte bilden spätrömische Sarkophage, figürliche und ornamentale Skulpturen aus Konstantinopel, kostbare Elfenbeinschnitzereien und Maosaikikonen sowie Gegenstände der Alltagskultur aus dem frühbyzantinischen Ägypten.
Gabriele Mietke Books



Theodor Wiegand und die byzantinische Kunst
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Vor 150 Jahren, am 30. Oktober 1864, wurde Theodor Wiegand in Bendorf am Rhein geboren. Als klassischer Archäologe erlangte er Bekanntheit, doch sein Engagement für die byzantinische Kunst ist weniger bekannt. Der Katalog einer Kabinettausstellung im Museum für Byzantinische Kunst in Berlin widmet sich diesem Thema und bietet erstmals einen Überblick über Wiegands Erwerbungen und Forschungen an byzantinischen Denkmälern. 1897 wurde er Direktor der Königlichen Museen zu Berlin mit Dienstsitz in Smyrna (Izmir) und später in Konstantinopel (Istanbul). Für die neue Abteilung für frühchristliche und byzantinische Kunst sammelte er zahlreiche Skulpturen und Kleinfunde aus der Türkei, darunter Grabungsfunde aus Milet, Priene und Pergamon sowie Ankäufe und Geschenke des osmanischen Sultans. Die Marmorbildwerke im Museum für Byzantinische Kunst in Berlin stammen größtenteils aus seinen Erwerbungen. Wiegand interessierte sich auch für byzantinische Archäologie und erforschte Höhlenklöster sowie die Reste der Kaiserpaläste in Konstantinopel. Während des Ersten Weltkriegs leitete er das Deutsch-Türkische Denkmalschutz-Kommando in Palästina. Der Ausstellungskatalog beleuchtet Wiegands Rolle beim Aufbau der Sammlung und enthält 54 farbig bebilderte Beiträge zu biografischen Zeugnissen und Objekten, die er für die Berliner Sammlung erworben hat, sowie neue Erkenntnisse zu deren Herkunft und Funktion.
Das Museum für Byzantinische Kunst im Bode-Museum
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