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Gert Theile

    Anthropometrie
    Wilhelm Heinse
    Aufschwung und Refugium
    Goethegeburtstag
    Roßbach. Erzählung
    Thüringer Sagen
    • Im Deutschland 30 Jahre nach dem Mauerfall agiert der ostdeutsche Historiker Leonard Creutz im Roßbach-Center, einer Denkfabrik, die strategische Pläne für Mitteldeutschland entwickelt. Gerüchte über eine politische und ökonomische Herauslösung aus der Bundesrepublik kursieren, während sich internationale Akteure um die Protagonisten scharen.

      Roßbach. Erzählung
    • Bildungsdünkel, Beamtengeist, Machtspiele und Amouren – dieser Kriminalroman entwirft ein Bild der 'Weltprovinz' Weimar, wo Ost und West aufeinanderprallen. Die junge Kriminalistin Anja Heger steht vor einem Rätsel: Ihr Chef, der Leipziger Kommissar Leßing, scheint mehr an Kunst und Literatur interessiert zu sein als am Fall eines toten Wissenschaftlers der Weimarer Kulturstiftung. Doch als ein Foto des Opfers auftaucht, das Klatsch und Kunstsinnigkeiten abrupt beendet, wird klar, dass der Schriftsteller Conrad, ein notorischer Lästermäuler, in Gefahr ist. Leßing entdeckt, dass der Tote Teil einer EU-Sonderkommission für Kunstdelikte war und selbst ein zweifacher Erpresser. Fragen über ein verloren geglaubtes Konvolut von Watteau-Zeichnungen und einen gefälschten Goethe-Autographen führen die Ermittlungen in komplexe Richtungen. Während Leßing die Spur der Bilder zum Nazi-Projekt 'Führermuseum Linz' verfolgt, stirbt sein Hauptverdächtiger, ein Archivdirektor, bei einem Unfall. Das BKA schaltet sich ein, und Leßing wird von seiner Aufgabe entbunden, da er als Störenfried in einem diplomatischen Spiel um Beutekunst gilt. Der neue russische Emissär sorgt zusätzlich für Spannung, da er in diesen Angelegenheiten keinen Spaß versteht.

      Goethegeburtstag
    • Wilhelm Heinse

      Lebenskunst in der Goethezeit

      • 248 pages
      • 9 hours of reading

      Wilhelm Heinse gilt noch immer als philosophischer Außenseiter, als ästhetischer Opponent, als Vertreter eines »anderen Klassizismus« oder als dionysisch bewegter Antimoralist. Entgegen all diesen Vorstellungen ist seine Entscheidung für ein eremitisches Leben die logische Konsequenz seines Denkens. Gert Theile kann nachweisen, dass Wilhelm Heinses konsequent egozentrische Denkweise eine Positionierung im Sinne einer radikal aufgefassten epikureischen Aufklärung ist, deren zentrale Fragestellung nach individueller Glückseligkeit mit lebenslanger Mühe beantwortet wird. Heinse versucht der antiken Lebenskunst im Sinne der Lehren Epikurs mit zeitgemäßen sozialen Handlungs- und Verhaltensweisen gerecht zu werden. Durch diese klare Darstellung von Heinses geistigem Profil wird erstmals eine überzeugende Erklärung des vermeintlich disparaten Romanwerks und für die Hintergründe der Biographie des Dichters greifbar.

      Wilhelm Heinse
    • Anthropometrie

      Zur Vorgeschichte des Menschen nach Maß

      Die Vermessung des menschlichen Körpers in anthropologischen Klassifizierungen wirft stets die Frage nach dem Wesen des Menschen auf. Der Theologe Lavater zeigt, dass einfache Verbindungen zwischen Innen und Außen nicht mehr zu erwarten sind und dass das Verstehen ein fundamentales Problem bleibt. Goethe, Lichtenberg und Kant thematisieren das Rätselhafte der Oberfläche und den Bruch zwischen Sein und Schein, was das kritische Bewusstsein der Aufklärung herausfordert. Der Mensch bleibt jedoch ein Wesen, das Missverständnisse hervorbringt. Seit dem 19. Jahrhundert entstehen in der Medizin konkurrierende Konzepte, die zwischen Naturphilosophie und Naturwissenschaft schwanken. Der Arzt Gall orientiert sich an Lavaters Physiognomik, während er die Körper-Geist-Problematik biologisch betrachtet. Lombroso versucht, den Typus des „geborenen Verbrechers“ nachzuweisen, was den Versuch dokumentiert, naturwissenschaftliche Genauigkeit auf gesellschaftliche Phänomene zu übertragen. Die Entwicklungen der Bertillonage und Daktyloskopie markieren Fortschritte zur modernen Biometrie. Die Ambivalenz der Anthropometrie zeigt sich in Bereichen wie Ernährungswissenschaft und Medienkunst einerseits und Sicherheitswahn sowie Datensucht andererseits. Der Aufstieg computergenerierter Avatare, die als „bessere Menschen“ gelten, verdeutlicht die Verschmelzung von Realität und virtueller Welt, was in modernen Erzählungen wie „A. I.“ deutlich wird.

      Anthropometrie