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Maria Hahnenkamp

    January 1, 1959
    Maria Hahnenkamp - Was heißt hier: Photographie?
    Bilder und Nachbilder - Maria Hahnenkamp
    Maria Hahnenkamp
    • Maria Hahnenkamp

      Bildmaterial

      Ein angewinkelter Arm, in der Hand eine Nadel, der Faden spannt sich als Diagonale, und es ist nicht zu sehen, was da genäht wird; die Projektion eines nackten Frauenrückens auf die weiße Wand eines abgedunkelten Raumes und der entsprechende Apparat dazu; Christus als Schmerzensmann und die gespreizten Schenkel einer Frau; eine grauweiß-rötlich schimmernde Fläche mit Streifen, die Nähte sind: die Aufnahme eines Arbeitsprozesses; eine Ausstellungssituation; zwei nebeneinander gestellte Bildnotizen; eine von der Künstlerin angefertigte Arbeit. Der Gegenstand von Maria Hahnenkamps Arbeit ist Fotografie: als Material. Handwerk, das die Fotografie in ihrer konkreten Materialität angreift und das Papier durchbohrt, vernäht, abschmirgelt. Mit weißen Fäden gestickt, ziehen sich Ornamente aus einem Musterbuch für Kirchendekoration über Aufnahmen roter Stoffbahnen, unter deren weichen Falten sich die Umrisse von Körperteilen abzeichnen: alle andere Gegenständlichkeit ist ausradiert. Nachdrücklich stellen sich diese Verarbeitungen, Verfremdungen dem Illusionismus der Fotografie entgegen, der sich erst hier in der Reproduktion wieder einstellen kann und noch Objekte vorstellen lässt - keine Fotografien. (Friedrich Tietjen)

      Maria Hahnenkamp
    • Bilder und Nachbilder - Maria Hahnenkamp

      • 144 pages
      • 6 hours of reading

      The Austrian artist takes a close look at the female body: she creates provocative impulses, contrasting well-known examples from art history with photographs of contemporary beauties or intimate parts of their bodies. Dressed alike in shades of red or white, feminine torsos yield a new and uncanny clean vision of the female physique. So-called "drill pictures," decorative in design yet "unwomanly" in technique, can surprisingly break out of their frames and float upon museum walls.

      Bilder und Nachbilder - Maria Hahnenkamp
    • Maria Hahnenkamp setzt sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten des fotografischen Dispositivs auseinander, indem sie unterschiedliche Blickregime, Schatten- und Spiegelformationen in der Konstruktion von (nicht nur weiblicher) Identität in den Mittelpunkt rückt. In ihren fotografischen, textuellen und haptischen Arbeiten führt uns Hahnenkamp durch verschiedene Reduktionen des Abgebildeten und thematisiert nicht nur den Inhalt der Bilder, sondern auch deren Funktionsweise und sozialen Gebrauch. Sie unterwirft den Prozess der Sichtbarwerdung durch eine intensivierte mediale Reproduktion gleichzeitig einer psychoanalytischen Introspektion, um den Machtmissbrauch in der Zirkulation von Frauenbildern zu verdeutlichen. Hahnenkamps Bilder erzählen Geschichten von der Gewalt gegen das Weibliche sowie seiner Negation und arbeiten sich am Medium der Fotografie ab. Durch die Infragestellung des Abbildhaften in sowohl formaler als auch inhaltlicher Hinsicht formuliert sie eine Kritik am Begehren, bei der der weibliche Körper und die fotografische Apparatur beziehungsweise ihr Ergebnis auf ihre grundlegenden Gegebenheiten hin untersucht und offengelegt werden.

      Maria Hahnenkamp - Was heißt hier: Photographie?