Betreuung von Sterbenden
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Die Medizin hat sich – sehr erfolgreich – darauf konzentriert, Leben zu erhalten und zu verlängern. Der Umgang mit dem Tod, mit sterbenden Patienten, mit ihren Angehörigen und mit sich selbst in dieser Situation wurde dabei ausgeblendet. Kompetenz in der Betreuung Sterbender wird weder in der Ausbildung noch im Krankenhausalltag vermittelt. Sie bleibt Sache jedes einzelnen – oft mit verheerenden Folgen für alle Beteiligten. Und dabei sterben bei uns schon über 70 Prozent der Menschen im Krankenhaus. Glaser und Strauss haben das Verhalten der Menschen untersucht, die an Sterbesituationen im Krankenhaus beteiligt sind. Aus den Defiziten, den typischen Erlebnissen der Hilflosigkeit, des Versagens, der Abwendung und Vermeidung haben sie Modelle entwickelt, wie Ärzte und Pflegende sich seelisch vorbereiten können auf die schwerste ihrer Aufgaben, darauf, wie sie in der Wechselbeziehung mit Sterbenden nicht mehr von Ratlosigkeit überwältigt werden. Die erste – inzwischen vergriffene – Auflage ist unter dem Titel »Interaktion mit Sterbenden« erschienen.