1848
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Es war nicht meine Absicht, die Geschichte der revolutionären Bewegungen zu schreiben, die in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts stattfanden und mit den Ausbrüchen des Jahres 1848 endeten, sondern ich wollte ihren Zusammenhang mit der umfassenderen allmählichen Umwälzung beleuchten, die das wesentlich agrarische Deutschland in ein wesentlich industrielles verwandelte, was zugleich eine Verwandlung der Weltanschauung bedeutet. Ich beschränkte mich dabei nicht nur, insofern ich die Geschichte der übrigen europäischen Staaten soviel wie möglich außer Betracht ließ, sondern auch dadurch, daß ich hauptsächlich die Menschen zu begreifen und darzustellen suchte, die diese Umwälzung teils herbeiführten, teils ihr widerstrebten oder von ihr mitgerissen wurden. In der Geschichte, dem Werk der handelnden Menschen und göttlich-natürlicher Kräfte, die durch Menschen wirken, scheint mir der Mensch in seinem persönlichen Denken und Verhalten das Wichtigste und Interessanteste zu sein, das, was unvergänglich lebendig und Leben erzeugend bleibt, wenn die Verhältnisse, in denen er sich bewegte, gleichgültig oder unverständlich geworden sind. (Ricarda Huch)