Drinnen und draußen

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Der Historiker Fritz Klein hat ein facettenreiches Leben geführt: von seiner Kindheit im Berlin der Weimarer Republik über seine Jugend im Dritten Reich bis hin zu seiner Rolle als Soldat im Krieg und seiner bewussten Entscheidung für das Leben in der DDR. Als Sohn eines nationalkonservativen Journalisten und als Waise in einer sozialdemokratischen Familie aufgewachsen, wurde er 1945 Kommunist. Diese komplexe Familiengeschichte macht sein Werk zu einem bedeutenden Zeitdokument. In klarer Prosa schildert Klein seine deutsche Biographie im 'Jahrhundert der Extreme'. Als marxistischer Historiker und loyaler Staatsbürger der DDR war er ein integrer, selbstbewusster Bürger, der oft über die Engstirnigkeit der Apparatschiks hinwegsehen konnte. Er beschreibt eindrucksvoll die teils beklemmende, teils grotesk-komische Realität des Realsozialismus und reflektiert offen über sein Versagen in Momenten, die Zivilcourage erforderten. Klein bejahte die DDR von Anfang an und gestaltete sie aktiv mit, was ihm eine andere Perspektive als den Oppositionellen gab. Gleichzeitig bewahrte er sich einen kritischen Blick von außen auf sein Heimatland. In seiner Lebensbeschreibung rekonstruiert er schonungslos seine früheren Ansichten zu wichtigen historischen Ereignissen und betrachtet sein damaliges Verhalten selbstkritisch, was zu einem authentischen Verständnis der DDR und ihrer prägenden Generation beiträgt.