Das Geschlecht des Kapitalismus
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Der Feminismus ist seit einigen Wochen wieder in den Schlagzeilen. Bereits 1999 formulierte Roswitha Scholz einen neuentheoretischen Ansatz zur Analyse des Geschlechterverhältnisses, in dessen Zentrum das Theorem der „Wert-Abspaltung“stand. Damit ist gemeint, dass die sozialhistorischen Zuschreibungendes „Weiblichen“ – von Hausarbeit, Kindererziehung biszur emotionalen Zuwendung – einen von der kapitalistischenVerwertungslogik abgespaltenen Bereich der gesellschaftlichenReproduktion bilden, der gleichzeitig eine „stumme“ Bedingungund Voraussetzung der modernen Gesellschaften ist. Auf dieser Grundlage setzt sich die Autorin auch kritisch mitden linksfeministischen Theorien der letzten Jahrzehnte imdeutschsprachigen Raum auseinander. Unter dem Eindruck einschneidender sozialer und weltökonomischerKrisenprozesse ist das Verhältnis von Kapitalismus undhierarchischer Geschlechterstruktur erneut diskussionsfähig.