Indische Gärten
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Indische Gärten lagen in den 1920er Jahren im Trend. Als Marie-Luise Gotheins Buch zu diesem Thema 1926 erschien, hatte ihr erstes Werk, die 'Geschichte der Gartenkunst', bereits eine zweite Auflage erfahren. Die Autodidaktin konnte sich der fachlichen Wertschätzung sicher sein, wohlgemerkt zu einer Zeit, als Frauen noch nicht an Universitäten studieren durften. Im ersten ihrer zwei großen Kapitel befasst sich die Autorin mit den alten Gärten Indiens, wie sie in literarischen Zeugnissen überliefert sind. Der Leser wird mit großen Epen wie dem Ramajana und den detaillierten Beschreibungen von Gärten vertraut gemacht, über die in diesen Heroen- und Liebesgedichten berichtet wird. So fügt sich Passage um Passage zu einem lebendigen Gemälde der farbenfreudigen, gutduftenden altindischen Gartenwelt. Das zweite Kapitel ist der Bau- und Gartenkunst des 17. bis 19. Jh. gewidmet. Ausführliche Beschreibungen der fürstlichen Paläste und Residenzen samt ihrer aufwändig gestalteten Verbindungswege schließen mit einer Darstellung der fürstlichen Grabanlagen, etwa dem oft als Weltwunder apostrophierten Taj Mahal. Die komprimierte Darstellung dieser reichen Materie machen den Band auch heute hoch zu einem höchst lesenswerten Buch.