Luca Signorelli
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Wer sich in Zukunft mit Signorelli beschäftigen wird, kommt an diesem Buch nicht vorbei. [Portal Kunstgeschichte] Luca Signorelli ist einer der außergewöhnlichsten Vertreter der italienischen Renaissancemalerei. Nach der Restaurierung seines Hauptwerks, des monumentalen Freskenzyklus in der Cappella di San Brizio im Dom von Orvieto, steht nun die lange überfällige Monographie seines Werkes an. Luca Signorelli (Cortona, um 1455 – 1523) gilt neben Pietro Vannucci, genannt Perugino, als Hauptvertreter der mittelitalienischen Renaissancemalerei. Schon in seiner Frühzeit zeigte sich Signorelli stark beeinflußt von den monumentalen, hart umrissenen Gestalten des Piero della Francesca und den plastisch durchmodellierten Körpern der Pollaiuoli. Auf dieser Basis entwickelte er sein Hauptanliegen, die Seelenzustände und Affekte der Gestalten in unterschiedlichen Posen und Bewegungen einzufangen, wofür er konzentrierte Lichtführung, strenge Plastizität, bisweilen kühne Verkürzungen und eine intensive Farbgebung einsetzte. Laurence B. Kanter gibt in dem einführenden Text einen umfassenden Einblick in die künstlerische Entwicklung des Malers. In einem ausführlichen Œuvrekatalog erfaßt Tom Henry insgesamt 148 Werke mit überwiegend sakraler Thematik: neben den Fresken – in Orvieto und Loreto, sowie seinem Anteil an den umfangreichen Wandbildzyklen in der Sixtinischen Kapelle und der Abtei Monteoliveto Maggiore – auch umstrittene Zuschreibungen, Neuzuschreibungen oder gar wiederentdeckte Gemälde dieses außergewöhnlichen Meisters. Das Buch, dessen viele auch ganz oder doppelseitigen Abbildungen durch ihre gute farbliche Qualität überzeugen, ist im kunsthistorischen Duktus verfasst, aber für jeden Interessierten leicht und Erkenntnis fördernd geschrieben. Ein empfehlenswerter Prachtband, Anschauungsmaterial über die Fratzen und Grauen des Bösen und das Gesicht der Schönheit. [DeutschlandRadio]