Alt Wittenberge
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Im Frühjahr des Jahres 1935 ließ Gertrud Schröder in ihrem Haus in Wittenberge neue Dielen legen. In der Mitte eines Zimmers verbarg sie unter den Dielen einen verschlossenen Kupferkasten, der einen Brief und ein Exemplar ihres 1930 erschienenen Buches „Alt Wittenberge von gestern und heute“ enthielt. Der Finder oder spätere Bewohner des Hauses sollte sich an die kinderlose und wohl auch einsame Frau, die die meiste Zeit ihres Lebens in dem Hause in der Wallstraße verbracht hatte, erinnern. Er und seine Nachfahren sollten etwas über sie, ihre Ahnen und ihre Stadt erfahren. Sie liebte das Haus und die Stadt, in der es stand, innig, setzte ihr ein Denkmal, indem sie über ein längst vergangenes und fast vergessenes Städtchen erzählte und es damit unsterblich machte. Auch wenn die Zeit oft mit harter Hand über die Stadt und ihre Menschen strich, Gertrud Schröder schrieb mit geschichtlicher Kenntnis und aufrichtiger Heimatliebe, so dass ihre Erzählerposition immer eine positive ist und ihre Aufzeichnungen, manchmal fast schmerzlich, von Sentimentalität und Sehnsucht leben. Trotzdem oder gerade deshalb zieht uns das Buch in seinen Bann. Präzise Beschreibungen und heimatgeschichtliche Fakten machen es zu einer Quelle für alle, die etwas über Wittenberge und seine Geschichte erfahren möchten.