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Der grosse National-geographic-Fotoguide Porträts & Menschen

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Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac stand der neuen Kunst der Lichtbildnerei eher skeptisch gegenüber -- hatte er doch ernstlich Angst, bei Porträtaufnahmen seine Seele einzubüßen. Auch der Dichter Charles Baudelaire war gegen die moderne Fotografie, da sie gegenüber der Malerei angeblich \"keine Aura\" habe. Und trotzdem ließ er sich, eitel wie er war, um 1862 von Etienne Carjat ablichten; es wurde eines der schönsten (und auratischsten) fotografischen Porträts des 19. Jahrhunderts. Das letzte Jahrhundert hingegen kannte keine solchen Vorurteile, und nicht zuletzt die Fotografen der Zeitschrift National Geographic trugen dazu bei, das Personenbildnis vor allem von Menschen aus fremden Ländern und Kulturen zu etablieren. Mit dem Band National Geographic Fotoguide Porträts & Menschen gibt der renommierte Fotograf Robert Caputo, seit 1980 Beiträger der Zeitschrift, Einblick in die Geheimnisse des lichtbildnerischen Porträts. Er erläutert die Bedeutung von Bildaufbau, richtiger Ausrüstung und Beleuchtung und erklärt die Besonderheiten von Straßenfotografie, Porträtaufnahmen und \"Menschen in Bewegung\". Auch das Genre des Foto-Essays wird gewürdigt. In zwei Exkursen wird das Werk von Caputos Kollegen Carl Wolinsky und Lynn Johnson beleuchtet. Ein nützlicher Anhang listet weiterführende Literatur, Fotozeitschriften und Handbücher sowie Websites zum Thema auf. \"Es ist leicht, Fotos von Menschen zu machen\", schreibt Caputo in seinem gelungenen Ratgeber, \"weniger leicht aber, Bilder über sie zumachen\". Da hat er sicher recht. Mit dem National Geographic Fotoguide Porträts & Menschen wird es Urlaubs- und Hobbyknipsern nicht gerade schwer gemacht, das Objekt ihrer Begierde fotogener als bisher abzulichten. Für Lichtbildner unbedingt empfehlenswert. --Stefan Kellerer

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2003

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