Sankt-Galler Jugendstil
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Als ‹Jugendstil› wird eine kurze kulturgeschichtliche Epoche der Stilentwicklung und Reformsuche um und nach 1900 bezeichnet – das Aufbegehren der Jugend gegen das Alte. Es ist nicht ein einheitlicher Stil, sondern eine Bewegung mit dem gemeinsamen Ziel der Erneuerung der Kunst, d. h. der Überwindung des Historismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Alle erwähnten Architekten und Künstlerinnen und Künstler haben in unterschiedlicher Weise ihren Beitrag zur Kunst der Jahrhundertwende im Kanton St. Gallen geleistet. Die Übersicht vermag einen Eindruck zu vermitteln, wie sie sich im Spannungsfeld zwischen Heimat und Fremde – sowie verschiedenen Kunstrichtungen, die nur bedingt dem Begriff ‹Jugendstil› zuzurechnen sind – bewegten. Durch die lineare und florale Formensprache, die Betonung der Fläche, die neue Farbigkeit und die andersartigen Motive grenzten sich die Kunstschaffenden bewusst gegen Tradition und Akademismus ab und bereiteten so den Boden für die Avantgardekunst des 20. Jahrhunderts.