Der Sinn der Endlichkeit
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Nietzsches Kritik der Metaphysik als ‚moralischer Weltauslegung’ hat wesentlich zur Veränderung wichtiger Konstanten der modernen Philosophie beigetragen und auch beträchtliche ontologische Folgen mit sich gebracht. Die Studien dieses Bandes verfolgen von verschiedenen Seiten her das gemeinsame Ziel, die philosophischen Konsequenzen von Nietzsches denkerischer Leistung ans Licht zu bringen und die so gewonnene Position in Zusammenhängen der heutigen Philosophie, d. h. in kritischer Anknüpfung an Phänomenologie und philosophische Hermeneutik, zu entfalten. Die tiefste Schicht der Problematik wird durch das Doppelverhältnis der räumlichen und zeitlichen Seinsbestimmungen umgrenzt, in denen der Charakter grundsätzlicher Ambiguität des endlichen Seins gründet. Texte zu Fragen der Phänomenalität und der Interpretation konzentrieren sich um den Begriff der Urteilskraft, weil gerade diese ‚politische’, zwischen dem Erkennen und Handeln vermittelnde Fähigkeit der grundlegenden Doppeldeutigkeit der menschlichen Welterfahrung gerecht werden kann und daher in der heutigen Diskussion eine zentrale, früher von der ‚Rationalität’ beanspruchte Stellung einzunehmen beginnt.