Die leere Utopie
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Vor mehr als 45 Jahren siegte in Kuba eine soziale Revolution, die sowohl die Kultur der Insel als auch die Beziehung des Westens zu dieser karibischen Insel zutiefst veränderte. Dem intellektuellen Aufbruch in den ersten Revolutionsjahren folgte eine beinahe völlige Stagnation des Geistesleben, als sich Kuba an die Sowjetunion anzulehnen und mit stalinistischen Methoden die Kultur zu regeln begann. Seither war das zumeist angespannte Verhältnis zwischen Intellektuellen und Staat von Phasen der Öffnung und der Repression gekennzeichnet. Neun kubanische Autoren, die zum Teil emigrieren mussten, zum Teil noch in Kuba leben, beleuchten in diesem Band dieses wechselhafte Verhältnis im geschichtlichen Kontext, analysieren etwa die Verfolgung der Homosexuellen in den Siebzigern, die staatliche Denunziation der Intellektuellen als Parasiten der Gesellschaft oder die ideologische Anfälligkeit von Malerei und Literatur. Ein Buch, dessen kritischer Gestus geeignet ist, überkommene Revolutionsklischees in Frage zu stellen, und profunde Information über die Entwicklung des Kulturlebens in der kubanischen Revolution liefert.