Deutsche Zäsuren
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Mit dem Ende des Alten Reiches 1806 beginnt der höchst ambivalente Weg Deutschlands in die Moderne. Die deutsche Geschichte der vergangenen zweihundert Jahre ist – im Vergleich zu derjenigen anderer Länder – besonders reich an Zäsuren, die mit einem grundlegenden Wandel der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung verbunden waren. Das Buch widmet sich diesen Systemwechseln mit dem Ziel, die Auflösung alter und den Aufbau neuer Herrschaftsstrukturen samt ihren Auswirkungen auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts besser verstehen zu können. Zugleich werden Elemente der Kontinuität und des Wandels im Übergang der verschiedenen staatlichen Ordnungen sichtbar gemacht. Der Fokus ist dabei nicht allein auf die Überwindung des Totalitarismus und die Etablierung der Demokratie beschränkt, sondern weiter ausgerichtet: Wie gestalteten sich die Übergänge von der Monarchie zur Demokratie, von der Demokratie zur Diktatur und wiederum von der Diktatur zur Demokratie? Was waren die Ursachen für das Ende des alten Systems? Wann und wie erfolgte die Institutionalisierung der neuen Ordnung? Worin zeigte sich ihre Konsolidierung, sofern diese überhaupt gelang? Wie zwangsläufig war die jeweilige Entwicklung? Wo liegen entscheidende Weggabelungen? Das Buch geht all diesen Fragen nach und legt im Ergebnis eine moderne deutsche Geschichte seit 1806 vor, die dem Wandel der politischen Systeme besondere Aufmerksamkeit schenkt.