Europa - Mythos und Heimat
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Europa ist ein Projekt, dessen eine Seite politische Vision ist und dessen andere Seite von Mythos und Geschichte bestimmt wird. Um über die Frage einer europäischen Identität reden zu können, brauchen wir Einblick in das Spannungsverhältnis zwischen Geschichte und Zukunft, Mythos und Heimat. Die politische Realutopie muß sich mit den mythischen Gehalten Europas verbinden, die sich in der Sprache, in der Religion, in den Medien, in Kunst und Kultur, beim Reisen und in den politischen Themen zum Ausdruck bringen. Einleitend gehen Alfred Grosser, Otfried Höffe und Adolf Muschg auf „philosophische Entdeckungsreise“: Wo entdecken wir das Wesen Europas in seiner eigenen Geschichte und in seinen heutigen Werten und seinem Charakter? Der erste Teil widmet sich der „Idee Europas in Kultur und Geschichte(n) der Regionen“ und den identitätsbildenden Aktionsfeldern, die sich im Alltag ebenso wie in der Kulturpraxis niederschlagen müssen: Regionale Mythologien als kulturelle Ressource (Wolfgang Kaschuba), Einheit durch Vielfalt (Jan Sokol), Übersetzungen und Konversionen (Jochen Hörisch) und kulturelle Praxis mit europäischer Relevanz (Michael Buselmeier, Jo Groebel, Nico Hofmann, Tobias Gohlis). Im zweiten Teil stehen „Europa und seine Akteure“ im Mittelpunkt. Der europäische Prozess ist politische wie auch kulturelle Vermittlung, Erfindung und Praxis mit Akteuren „vor Ort“ (Volker Hassemer, Iris Magdowski, Michaela Duchek/Carsten Kühl, Peter Kurz, Wolf-Rainer Lowack).