Governanceethik und Diskursethik - ein zwangloser Diskurs
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Mit diesem fünften Band der „Studien“ wird die philosophische Diskussion um die normative Fundierung der Governanceethik, in der Auseinandersetzung mit der von Jürgen Habermas entwickelten Diskursethik, weiter geführt. Theoretisch geht es dabei vor allem um das Verhältnis von Effizienz und Legitimität in den Steuerungsstrukturen moderner Gesellschaften. Empirisch stehen die Möglichkeiten und Formen der Governance des Diskurses „postnationaler“ Gesellschaften im Zentrum des Interesses. Josef Wieland untersucht in seinem Essay „Idealistische, ideale und reale Diskurse. Governanceformen des Diskurses“ das Legitimationspotenzial deliberativer Foren. Guido Palazzo arbeitet in seinem Aufsatz „Die Governanceethik als Diskursethik? Überlegungen zum Vorrang der Demokratie vor der Philosophie“ auf der Basis einer demokratietheoretischen Interpretation der Diskursethik das politische Fundament der Governanceethik heraus. Reinhard Pfriem entwickelt in seinem Beitrag „Steuerung und Demokratie. Governanceethik und Diskursethik“ einen kulturwissenschaftlichen Bezugsrahmen für eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Unternehmensethik. Birger P. Priddat treibt die im letzten Band der „Studien“ begonnene kategoriale Reflexion der Wirtschafts- und Unternehmensethik mit Überlegungen zur „Moral als soziale Konstruktion“ weiter. Michael Schramm führt in seinem Aufsatz „Normative Konflikte und moralische Interessen. Zur Governance ethischer Kontingenz in modernen Gesellschaften“ die philosophische Figur des „normativen Konflikts“ ein, die selbst nicht wieder auf anderes, also etwa Interessen oder ökonomische Kalküle, zurückgeführt werden kann. Den Abschluss bildet eine empirische Studie über das Verhältnis von Effizienz, Effektivität und Legitimität in realen Diskursen. Maud Schmiedeknecht und Josef Wieland untersuchen in einer weltweit ersten Studie den Entstehungsprozess des Sozialstandards „ISO 26000 as a Network Discourse. An empirical study“.