Der Kosmopolit
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Kwame Anthony Appiahs Philosophie des Kosmopoliten ist das Werk eines Denkers, der selbst verkörpert, wofür er eintritt: die Vielfalt der Kulturen auch dann als einen gemeinsamen Gewinn zu begreifen, wenn wir nach ganz unterschiedlichen Werten und Wahrheiten leben. In einer Welt, die stärker verflochten ist als je zuvor, wendet sich Kwame Anthony Appiah sowohl gegen das Bild vom „Krieg der Kulturen“ als auch gegen einen naiven Multikultirelativismus. Sein elegant geschriebenes Buch holt das klassische Ideal des „Weltbürgers“ zurück in unsere Zeit - das Ideal eines Menschen, der über alle Grenzen hinweg an einer Tradition des kreativen Austauschs festhält. Appiahs kosmopolitische Ethik sucht eine Balance zwischen unserem Glauben an universale Werte und dem Respekt vor der Andersartigkeit nichtwestlicher Welterfahrung. Diese Balance wird am besten gewonnen durch „Konversation“, ein Begriff, dem Appiah neue philosophische Dignität verleiht. Er umschreibt das einzige Instrument, mit dessen Hilfe wir nationale, religiöse oder kulturelle Formen der Differenz ausloten und uns zugleich an sie gewöhnen können. Nicht Konsens ist für den Weltbürger notwendig, sondern der Glaube an die Gemeinsamkeit des Menschseins in einer Welt von Fremden. Während Appiah in einer brillanten Kritik die Überbetonung der Differenz in der abendländischen Philosophie herausstellt, demonstriert er zugleich durch eine Fülle von Beispielen, auch aus seiner afrikanischen Heimat, wie ein modernes Weltbürgertum gelebt werden kann.