Abendmahl der Mörder
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Im Dezember 2003 begann vor der 6. Strafkammer des Landgerichts Kassel der spektakuläre Prozess gegen den zur Tatzeit im Jahre 2001 41 Jahre alten Computertechniker A. M., besser bekannt als der „Kannibale von Rotenburg“. Detailliert schildert er in der Hauptverhandlung die vor laufender Kamera festgehaltene Tötung und Schlachtung des 43-jährigen Berliner Ingenieurs J. B. „Man kann es fast mit dem Abendmahl vergleichen“, so seine Worte vor dem entsetzten Publikum. Das Thema „Kannibalismus“ ruft bei den meisten Menschen Ekel, Angst und Widerwillen hervor, gleichzeitig ist es auch oft mit Sensationslust, Neugier und magischer Anziehung verbunden. Manfred Riße erläutert in seinem sorgfältig recherchierten und verständlich geschriebenen Buch den Fall A. M. vor dem Hintergrund historischer, psychologischer und anthropologischer Erkenntnisse über das Phänomen des Kannibalismus. Aus seiner beruflichen und wissenschaftlichen Erfahrung steuert er rechtmedizinische und kriminologische Detailinformationen zum Fall „Rotenburg“ und zum Thema Kannibalismus bei, die Licht in dieses von Tabu, Gerüchten und Mythen verdunkelten Themas bringen. Ohne Sensationslust, sondern mit viel Sachverstand und Faktentreue ermöglicht er sowohl dem Fachpublikum als auch den interessierten Laien einen objektiven Blick auf einen der erschreckendsten Fälle der Kriminalgeschichte, aber eben auch auf einen der dunkelsten Aspekte des Menschseins, denn Rotenburg war kein Einzelfall …