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Wenn X den Y erschlägt, ist X schuld, es sei denn, er war gezwungen zu handeln. Die Neurowissenschaften legen nahe, dass menschliches Verhalten durch vorhergehende Hirnzustände bestimmt wird, was die Frage aufwirft, ob X tatsächlich zur Rechenschaft gezogen werden kann. Dies erfordert eine neue Deutung von Schuld und Sühne im Kontext der Neurowissenschaften. Die „Deutungsmacht der Biowissenschaften“ wird nicht nur durch die Formulierung biowissenschaftlicher Ansprüche gegeben, sondern auch durch deren affirmative Rezeption. Aufgrund der Erfolge der Biowissenschaften, wie der Entschlüsselung des genetischen Codes und Fortschritten in der Hirnforschung, werden deren Erklärungen oft unhinterfragt als endgültig betrachtet. Wenn die Biowissenschaften Begriffe wie Seele und Identität auf biologische Kategorien zurückführen, stehen sie im Konflikt mit den Geisteswissenschaften. Dieser Band zielt nicht darauf ab, eine Biologisierung der Phänomene zu fördern, sondern vielmehr zu untersuchen, wie berechtigt biowissenschaftliche Deutungsansprüche in verschiedenen Bereichen sind. Beiträge von namhaften Autoren beleuchten diese Thematik und tragen zur Diskussion über die Beziehung zwischen Biowissenschaften und Geisteswissenschaften bei.
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Zur Deutungsmacht der Biowissenschaften, Andreas Hüttemann
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- 2008
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