Die Verwandlung der Lust
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Die Bändigung der Sinne und die Entfesselung der Moderne Der renommierte Pariser Kulturhistoriker Robert Muchembled erzählt die Geschichte der Sexualität vom 16. Jahrhundert bis zur sexuellen Revolution der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der Sexualität ist aber auch eine Geschichte ihrer Unterdrückung und Sublimierung. Die körperliche Lust, so Muchembled, wurde verwandelt und machte die Menschen kreativ und innovativ. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Sexualität im Abendland vonseiten der Kirche und des Staates zunehmenden Restriktionen unterworfen, Lust wurde geächtet, Sex durfte nur in der Ehe stattfinden und wurde auch hier auf Fortpflanzung reduziert. Allerdings, und das ist Muchembleds überzeugende These, wirkte sich diese Überwachung des Körpers und der Seele, die Michel Foucault beschrieben hat, unerwartet positiv aus. Die unterdrückte Lust wurde gleichsam verwandelt und entwickelte sich zum versteckten Motor, der Europa zu großen innovativen künstlerischen, kriegerischen und ökonomischen Leistungen verhalf und es schließlich zur Weltmacht aufsteigen ließ. Robert Muchembled beschreibt die Geschichte der Sexualität während der letzten fünfhundert Jahre und auf der Grundlage vielfältiger Quellen, die einen faszinierenden Blick in das Alltagsleben der Menschen geben. Erste umfassende Geschichte der Lust im modernen Europa.