Faulheit
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Im Nichtstun verbirgt sich oft eine stille Renitenz gegen die Zumutungen des gewöhnlichen Lebens, gegen die Vereinnahmung durch eine immer forderndere Wirtschaft. Da ist die Freizeit mit ihrer Verführung zur Passivität, zum Konsum, aber auch zur Fortsetzung der Arbeit in anderen Anstrengungen, und es gibt den unfreiwilligen Verlust der Arbeit, das Abgleiten aus der gewohnten Ordnung des Alltags in die Gleichgültigkeit, Verbitterung und Verwahrlosung. Die Wiederholung des Gewohnten führt zu Trägheit, Verdruss und Langeweile. Doch diese Melancholie des Alltags kann von einem anderen Nichtstun aufgebrochen werden, von der Muße der Erkenntnis. Ist die Faulheit mit Trägheit verschwistert, so Muße mit Munterkeit. Sie äußert sich in Bewegungsfreude, Forschungsdrang, Kunstschaffen. Die in diesem Buch versammelten Autoren und Künstler sind in die Faulheit gereist, haben sich Zeit für die Faulheit genommen.