Frauen - die bessere Hälfte der Geschichte
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Ursprünglich hatte der Autor die Absicht, ein eigenes Kapitel zur Frau in der europäischen Geschichte in sein 2006 bei Ancient Mail erschienenes Buch „Wie Europa wurde was es ist“ einzubauen. Beim weiteren Eindringen in diesen sensiblen Themenbereich setzte sich beim Autor jedoch die Erkenntnis durch, dass das Thema „Frauen in der Geschichte“ ein eigenes Buch wert sei und einem gelernten Historiker nicht zur Schande gereiche. Es ging dem Autor bei dem vorliegenden Werk primär darum, Leben und Stellung der großen Masse der namenlosen Frauen sichtbar werden zu lassen. Es war ihm ein besonderes Anliegen, die von den männlichen Historikern weitgehend vernachlässigte Frage der Frauenverachtung und -feindlichkeit von der Antike bis in die unmittelbare Gegenwart in einer lesbaren Form mit historischen und soziologischen Methoden zu analysieren. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde ihm immer klarer, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die Einordnung der Frau in Religion, Rechtswesen und Gesellschaft nach dem Untergang des bei zahlreichen Naturvölkern praktizierten Matriarchats eine zunehmend negative war und die Abwertung der Frau als „kulturelle Konstante“ aufgefasst werden kann. Wie ein roter Faden prägt das Leitmotiv des Patriarchalismus, der Vaterherrschaft, alle Ebenen der europäischen Kultur. Diese Herrschaft von Vater und Mann ist bereits deutlich in allen drei großen Religionen, welche die Kultur Europas determinierten, zu erkennen: In allen heiligen Schriften der Juden und Christen ist Gott nicht nur Vater, sondern auch Mann. Auch die Priester und Apostel sind Männer. Die Rolle der heiligen Frauen, z. B. Maria Magdalena, um Jesus herum ist schon im frühen Christentum verdrängt worden (Langbein). In den europäischen Großfamilien herrschen der pater familias und der Hausvater in der Familie. Wie der König und andere Herrscher ist er Stellvertreter des Vatergottes („Gottvater“) auf Erden. Frauen sind in allen europäischen Kulturen in der Regel den Kindern rechtlich gleichgestellt und sehr oft Menschen zweiter Klasse. Das Thema der Zweitrangigkeit der Frau ist so brisant, dass der Autor es in allen drei Abhandlungen zu Papier brachte. Allen drei Aufsätzen ist bei aller Unterschiedlichkeit eines gemeinsam: Jahrtausendelange Missachtung und Unterdrückung der Frau bis weit in unsere angeblich so progressive Zeit herein.