Ein Tropfen
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Im New Orleans der zwanziger Jahre geboren, wächst Anatole in einer Familie kreolischer Abstammung auf. Die Familie gilt als schwarz. Nach dem Umzug von New Orleans nach New York wechselt er Ende der dreißiger Jahre als junger Mann seine Identität – die Hautfarbe ist „hell genug“ dafür – und beginnt eine Laufbahn als weißer Schriftsteller im Künstlerviertel Greenwich Village. Seine Frau weiß von seiner Herkunft, seine beiden Kindern Bliss und Todd ahnen nichts. Sie wachsen wohlbehütet im vornehmen Connecticut auf, besuchen teure Schulen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1990 bringt es Anatole Broyard nicht über sich, seinen Kindern die Wahrheit zu erzählen. Als Bliss schließlich das Geheimnis von ihrer Mutter erfährt, ist plötzlich alles anders: Nicht nur die Persönlichkeit ihres Vaters steht mit einem Mal in einem völlig neuen Licht da, sondern auch das eigene Selbstbild ist in Frage gestellt. Eine Identitätssuche beginnt. Bliss Broyard begibt sich auf die Spuren ihres Vaters. Die in den Südstaaten der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts gültige „Ein-Tropfen-Regel“ besagt, dass jede Person, die auch nur eine Spur afroamerikanischer Abstammung in ihrem Stammbaum besitzt, als schwarz zu gelten hat. Es ist dieser eine Tropfen, der das Leben von Grund auf verändert. Bliss Broyard gibt in ihrem Buch nicht nur eindrückliche Einblicke in Geschichte der Rassentrennung in den USA, sondern zeichnet das ebenso kritische wie einfühlsame Porträt ihres Vaters, eines Mannes, der den Widersinn, die Willkür und die Ungerechtigkeit der Rassendiskrimierung in sich verkörperte, indem er sich gegen seine Vergangenheit entschied.
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