Bücherwelten im Gartenreich Dessau-Wörlitz
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Die Beiträge des Sammelbandes, der auf eine Tagung der an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angesiedelten 'Dessau-Wörlitz-Kommission' zurückgeht, widmen sich dem Thema der 'Bücherwelten', dem Buch als Kommunikationsmedium und den Bibliotheken als Orten des Sammelns, Archivierens, Kommunizieren und Repräsentierens in Anhalt-Dessau und insbesondere im Gartenreich Dessau-Wörlitz, auf sehr unterschiedliche Weise: Der Bogen spannt sich von der Beschreibung der Privatbibliothek des Fürsten Franz und dem Versuch einer umfassenden Rekonstruktion der zahlreiche Widmungsexemplare bedeutender Schriftsteller (etwa Laurence Sterne) enthaltenden Bibliothek der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau, deren geistiges Profil dadurch an Konturen gewinnt, über die Beschreibung der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau und ihrer Sammlungsgeschichte sowie der Darstellung der Tätigkeit und Verdienste des frühen Dessauer Hofbibliothekars, des Dichters Wilhelm Müller, die Rekonstruktion des kommunikativen Netzwerks des Fürstinnen-Freundes, des Lehrers und Dichters Friedrich von Matthisson, am Beispiel seines überlieferten 'Stammbuchs', bis zur Dessauer 'Buchhandlung der Gelehrten', einem bibliopolischen Zentrum der Spätaufklärung: Die Selbstverlagsidee wurde nicht nur von der gebildeten Elite im ganzen Alten Reich diskutiert, vielmehr steht sie auch für ein Veröffentlichungskonzept mit höchst modernen Zügen. Abgerundet wird der Band durch die Analyse der Transformation von Schrift in die Partie einer Gartenlandschaft am Beispiel von August Rodes berühmter Übersetzung von Apuleius’ 'Goldenem Esel' (1783) und seiner Beschreibung des Gartenreichs Dessau-Wörlitz (erstmals 1788).