Der Weg in die Sicherheitsgesellschaft

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Der „Weg in die Sicherheitsgesellschaft“ rekonstruiert einen Paradigmenwechsel im Strafrecht und Kriminaljustizsystem über 40 Jahre. Die Entwicklung vom sozial-integrativen Strafrecht des Wohlfahrtsstaates über den Präventionsstaat zur Sicherheitsgesellschaft wird aus der Perspektive eines teilnehmenden Beobachters betrachtet. Dieser Beobachter kommentiert nicht vom Katheder aus, sondern taucht aktiv in das Kriminaljustizsystem ein, sei es im Gespräch mit „Lebenslänglichen“ am Ende des Strafverfolgungsprozesses oder beim Aufspüren polizeilicher Präventionsstrategien zu Beginn. Auch die Beteiligung an parlamentarischen Sachverständigenkommissionen und Gesetzgebungsprozessen fließt in die Analyse ein. Rückblickend zeigt sich eine Erosion des Rechtsstaates. Der Wandel hin zur Sicherheitsgesellschaft ist eingebettet in globale Transformationsprozesse, die Freiheit und Würde der Individuen gefährden und sowohl die Weltgesellschaft als auch nationale Gesellschaften betreffen. Diese allgemeine Unsicherheit und Orientierungslosigkeit breiter Bevölkerungsschichten kann nicht mehr durch traditionelle Formen der Sozialkontrolle und das Strafrecht eingehegt werden. Stattdessen entstehen rechtsstaatsverzehrende Kontrollformen einer Sicherheitsgesellschaft, die bereit ist, die Grundlagen des Rechtsstaats zugunsten einer trügerischen Sicherheit aufzugeben.