Katechismus der ästhetischen Kultur
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Ein ästetisch geprägtes Nachwort Panta rhei – alles fließt oder ich steige in denselben Fluss und doch nicht in denselben. Denker des griechischen Altertums haben dies schon so formuliert und unsere Gegenwart beweist es. Die gleichsam spiralförmige Entwicklung von Niederen zum Höherem bringt für die Menschen mit sich, dass neue Ideen ihrem geistigen Potenzial entspringen, Fußfassen und kreative Taten nach sich ziehen. Je höher sich die Zivilisation entwickelt, desto höher werden auch ihre Ansprüche, desto vielfältiger ihr Farbreichtum und desto vielschichtiger die Problematik vieler Menschen. Vor allem junge Leute arbeiten heute in zwei, drei Berufen. Ihr Wirkungsradius spielt sich durch die neuen Medien in weitaus größeren Dimensionen ab als noch vor 30-40 Jahren. Das bedeutet, dass die ästhetischen Blicke von andersartigen Reizen geschärft werden. Begegnungen in unserer gegenwärtigen Welt der Anmut und dem Zauber sanierter Städte und Dörfer zu haben, lässt uns ein wohltuendes Gefühl der Intaktheit, Sauberkeit neben den verfallenden Altbauten als Gegensatz empfinden. Wo Neues entsteht stirbt altes Überlebtes ab. Auch Menschen erneuern sich, indem sie sich den Widersprüchen ihrer Zeit stellen, sich reiben an ihr und ihr Denken, Fühlen und Handeln flexibel und mobiler gestalten. Je größer der Reichtum einer Persönlichkeit an Fantasie und Tatendrang ist, desto größer ist auch die Chance und der Wille, eine ästhetisch schöne Umwelt zu gestalten. Junge dynamische Menschen aber auch die gereifte mittlere Generation, sowie der weise Rat der Alten sind gefragt, an diesem Prozess beteiligt zu sein. Der Fluss unseres Lebens bereits ein breiter Strom, der zum Meere fließt, das Schätze in sich birgt und von Menschen bereits beherrscht wird. Ist der Anblick von Kraft und Unendlichkeit eines Ozeans mit seinen weißen Segeljachten und Kreuzfahrtschiffen etwa nicht schön? Zieht uns eine Fata Morgana nicht heute noch in ihren Bann? Diese wunderschönen Erscheinungen rufen in den Menschen Gefühle der Erhabenheit und Würde hervor, dass sie allen Grund haben, ihre von eigener Hand geschaffenen Werke zu bestaunen, zu ihrer weiteren Verschönerung mitzuwirken und Widerwärtigkeiten und Rückschläge des Lebens zu überwinden. Von Friederike Raschke
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