Richard Wagners Der Ring des Nibelungen
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Dieses Buch dokumentiert eine von der Europäischen Musiktheater-Akademie in Kooperation mit der Wiener Staatsoper durchgeführte Tagung zur europäischen Rezeption von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“: Internationale Wagner-Forscher widmen sich einer differenzierten Betrachtung nationaler Traditionen und Paradigmen der Interpretations- und Aufführungsgeschichte der Tetralogie, in der Wagner nach eigener Überzeugung den „vollendetsten künstlerischen Ausdruck“ seiner Weltanschauung gefunden hatte. Während sich das Spektrum der Ring-Deutungen, heterogenen Inszenierungskonzepte und interpretatorischen Tendenzen des deutschsprachigen Raums durch zahlreiche Publikationen erschließt, blieb der Einblick in die gesamteuropäische Rezeption des Werkes bislang nur sehr fragmentarisch. In den vorliegenden Beiträgen rücken die mythologischen, archetypischen, allgemein-menschlichen und implizit wie explit politischen Deutungsmuster, die die wechselvolle Auseinandersetzung mit Wagners Ring des Nibelungen-Tetralogie bestimmen, in Fallbeispielen aus Österreich, der Schweiz und – kursorisch vor allem die jüngste Vergangenheit beleuchtend – Deutschland sowie Frankreich, Italien, England, Finnland, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Ungarn und Portugal in den Blickpunkt. Dabei werden der komplexe Zusammenhang aus Inszenierung, ästhetischem und gesellschaftlichem Diskurs, die Verortung von Wagners Weltdrama in konkreten gesellschaftlich-historischen Kontexten und die Frage, wie die Interpretation des Ring auch die Selbstinterpretation der Gesellschaft spiegelt, zur Diskussion gestellt. Inwieweit sich gegenwärtig bei Wagners Werk Weltanschauungen verhandelt finden, wird nicht zuletzt anhand aktueller Ring-Inszenierungen im kreativen Dialog mit Theaterschaffenden hinterfragt. Mit Beiträgen von Udo Bermbach, Daniel Brandenburg, John Deathridge, Sieghart Döhring, Joachim Herz (†), Stephan Mösch, Vera Nemirova, Gerd Rienäcker, Hannu Salmi, Tibor Tallián, Mário Vieira de Carvalho, Susanne Vill, Franz Welser-Möst und anderen.