Kontra!
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Es ist erstaunlich: Henri Michaux ist ein für Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts grundlegender Künstler, seine Positionen, seine Arbeiten, sein Stil sind unvergleichlich – und dennoch gibt es im deutschen Sprachraum nicht allzu viel an Literatur, die tatsächlich Wesentliches über ihn formulieren würde. Obwohl erste Übersetzungen schon in den 30er Jahren erschienen und sein Werk bis heute immer wieder neu übersetzt wird, haben sich nach Max Bense, Paul Celan, Helmut Heißenbüttel nicht mehr allzu viele deutschsprachige Autoren und Literaturwissenschafter über ihn geäußert. Helmut Mayers Kontra! ist die knapp gefasste Studie über einen exemplarischen Künstler der Moderne, dessen Werk aus seinem Ungenügen an der Sprache erwächst. Mayer widmet sich dem literarischen wie dem zeichnerischen Werk Michaux‘, seiner Darstellung von Körperphantasien, der Umsetzung seiner drogeninduzierten Erfahrungen und auch seiner Beschäftigung mit der Figur des Heiligen. Die meist sprachkritisch fundierte Position der literarischen Moderne erhält bei Michaux eine eigene Färbung: Ein Autor, der ständig unterwegs ist, immer im Aufbruch, in eine eigene Sprache, eine eigene Schrift …