Hebbel "volksnah" – "Jeder Satz ein Menschengesicht"
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Der vorliegende Band 11 wurde im Hinblick auf das bevorstehende große Hebbel-Jubiläumsjahr 2013 konzipiert. Wie bisher (seit 1985) wurden wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Beiträge aufgenommen, sind doch die privaten Lebensumstände Hebbels von seinem dichterischen Œuvre nicht zu trennen. Den Rahmen bilden die Beiträge zu Karoline Pichler, dem biedermeierlichen Wien, in das Hebbel 1845 gekommen war, und seine Hommage an seine Frau Christine Hebbel-Enghaus im Gedenken an deren 100. Todestag 2010. Der Schwerpunkt liegt aber auf Hebbels ‚Volksnähe‘, die sich am deutlichsten in den Erzählungen und Novellen zeigt und gerade mit seinem Experimentieren und Wachsen wie die Tagebücher größte Aktualität besitzen. Dieser Themenbereich ist bisher noch nie mit einer derartigen Akribie und Aussagekraft gestaltet worden. Wie immer steht der Mensch in all seinen Situationen im Mittelpunkt des Geschehens, das oft über Humor und Skurrilität zum Schicksal werden kann. Erstmals werden auch Familienbilder in Hebbels Werk sichtbar gemacht, was sich besonders im Beitrag zu Mutter und Kind zeigt. Zur Erziehungswissenschaft wird am Beispiel von Hebbels „Hab Achtung vor dem Menschenbild“ aufgezeigt, wie im Unterricht humane Werte vermittelt werden können. Dazu kommen zwei Arbeiten von Preisträgern im Aufsatzwettbewerb zur Frage der Menschenwürde. Ein Abschnitt ist der ergreifenden Gestalt des Rüdeger von Bechlarn in Die Nibelungen gewidmet, die überzeitlich für alle steht, die in einen sinnlosen Krieg gesandt werden, einem Eid verpfl ichtet, der sie zu Opfern und Tätern werden lässt. Buchbesprechungen und Anmerkungen mit Auszügen aus Kritiken, ergänzt mit Kommentaren zur gegenwärtigen Theaterlandschaft, bilden den Schluss des Bandes. Dazu Berichte und Rückblick auf rund 30 Jahre Tätigkeit der Wiener Hebbel-Gesellschaft.