Ein Frühling in Tschernobyl
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26. April 1986. In Tschernobyl beginnt der Reaktorkern des Atomkraftwerks zu schmelzen. Eine radioaktive Wolke zieht über mehrere tausend Kilometer hinweg, ohne dass irgendjemand davon weiß – und sich davor schützt. Es ist die größte Nuklearkatastrophe des 20. Jahrhunderts, die zehntausende Opfer fordern wird. Emmanuel Lepage ist zu dieser Zeit 19 Jahre alt. Ungläubig sieht und hört er die Nachrichten im Fernsehen. 22 Jahre später, im April 2008, fährt er nach Tschernobyl, um mit seinen Texten und Zeichnungen vom Dasein der Überlebenden und ihrer Kinder in dem hochverseuchten Gebiet zu erzählen. Als er beschließt, auf Anfrage des Vereins Dessin’acteurs dort hinzufahren, hat Lepage das Gefühl, dem Tod entgegenzutreten. Als er im Zug sitzt, der ihn in die Ukraine bringt, geht ihm eine Frage nicht mehr aus dem Sinn: Warum bin ich hergekommen?