Zeichnungen - Einander
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Bücher haben ihre Schicksale. Der Tod des Bildhauers und Zeichners Franz Bernhard im Jahr 2013 ließ Erich Thies mit dem lang gehegten Wunsch der beiden nach einem weiteren gemeinsamen Buchprojekt allein zurück. Das Einander, das Thies in diesem Band beschwört, weiß von verpassten Chancen und zu frühen Abschieden. Thies, der 1994 als Professor für Philosophie und Pädagogik an die Humboldt-Universität Berlin berufen wurde, ist ein unakademischer Denker. Was er in diesem kurzen Essay entwickelt, ist eine sehr lebensnahe Philosophie eines Einanders, das auf Liebe und Freundschaft beruht. Im Wechsel mit Franz Bernhards Papierarbeiten entfaltet sich auf den Seiten des Buches die Utopie von menschlichem Zusammenleben. Thies‘ Text findet seine Entsprechung in Zeichnungen von Franz Bernhard, die immer von Doppelstrukturen ausgehen, von Paaren, Menschen und abstrakten Elementen, dies nie aber als selbstverständlich nehmen. So ist dieses Buch, an dessen Anfang eine gemeinsame Idee stand, ein schönes Beispiel von Lebenskunst geworden.