"… diese idiotischen Untergangsjahre“ Wilhelm Thöny im Ersten Weltkrieg
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Wilhelm Thöny, einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Zwischenkriegszeit, meldete sich ein Jahr nach Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig. Seine im Dienst des Grazer Dreier Schützen-Regiments entstandenen Arbeiten erzählen einmal voll Nüchternheit und Melancholie, ein andermal voll dramatischer Inszenierung von Kriegshelden, „Feinden Deutschlands“, Schlachten und dem Alltag des Soldatenlebens. Thönys Bilder vom Krieg sind Teil der repräsentativen Fassade, die es gegen die zweifelhafte Kriegslegitimität und die Niederlagen an der Front zu errichten und aufrechtzuerhalten galt. In der Ausstellung „… diese idiotischen Untergangsjahre. Wilhelm Thöny als Regimentsmaler im Ersten Weltkrieg" sowie der gleichnamigen Publikation werden Thönys Bilder unter Einbeziehung militärhistorischer Kenntnisse ikonografisch entschlüsselt und mit dem Schrecken der „Stahlgewitter“ konfrontiert. Dabei wird die Diskrepanz sichtbar zwischen Thönys affirmativen, der vaterländischen Propaganda und seinem persönlichen Überleben dienenden Werken, seinen persönlichen Kriegserschütterungen und pazifistischen Perspektiven auf eine Zeit, die er nach dem Weltkrieg als „diese idiotischen Untergangsjahre“ bezeichnen sollte.