Würde, bedingungslos
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Seit Jahren beflügelt das Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens BGE die Fantasie vieler Menschen. Dank eines BGE soll niemand mehr zu prekärer Arbeit gezwungen sein. Mehr soziale Sicherheit, weniger Zwang, mehr Freiheit: legitime Wünsche und Ansprüche, die mit dem BGE verbunden werden. Allerdings zieht das BGE gerade auch aus gesellschaftspolitisch fortschrittlichen Kreisen viel Kritik auf sich: Es lade dazu ein, die heutigen Sozialversicherungen abzubauen, es entpuppe sich als Herdprämie und zementiere die Diskriminierung der Frauen, und das BGE laufe Gefahr, eine Art Ablassprämie für die Überflüssigen zu werden. Es geht also darum, die Vision eines unverknechteten Lebens vor möglichen Verstümmelungen zu retten. Das Buch präsentiert die Bedingungen, die an ein BGE gestellt werden müssen: Das BGE muss allen BewohnerInnen zugute kommen, es darf zu keinem Sozialabbau kommen, und die Finanzierung muss mit einer Rückverteilung des Reichtums von oben nach unten einher gehen. Dazu kommt, dass bedingungslose Existenzsicherung nicht nur materiell verstanden werden darf. Es braucht auch eine bedingungslose Sicherung der gesellschaftlichen Infrastruktur und des gleichberechtigten Zugangs dazu. Unter dem Stichwort Care-Gesellschaft skizzieren wir, wohin die Reise gehen soll und muss. Als mögliche Umsetzung des BGE werden zwei Reformkonzepte präsentiert. Erstens das Modell einer garantierten Grundsicherung für alle, zweitens das Modell eines bedingungslosen Sabbaticals für alle. Hinter der Idee des BGE steht die Forderung, ernst zu machen mit dem Anspruch aller Menschen auf Würde. Das Buch zeigt, wie dieser fortschrittliche Impuls fruchtbar gemacht werden kann.