Über einige telepathische Dispositive. Vittore Carpaccios Gemäldezyklus in der Scuola degli Schiavoni in Venedig
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Victor I. Stoichitas Neuinterpretation eines der berühmtesten und zugleich rätselhaftesten Gemälde der italienischen Renaissance, Vittore Carpaccios »Vision des Heiligen Augustinus«, ist aufsehenerregend. Carpaccio (um 1465–1525) schuf das Gemälde zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Teil eines Ausstattungszyklus zu Ehren des Heiligen Hieronymus in der Scuola degli Schiavoni in Venedig. Wie es Carpaccio vermochte, ein telepathisches Wunder im Medium Malerei wiederzugeben, verdeutlicht Stoichita hier nicht nur, indem er Klarheit in die komplexe Ikonographie des Gemäldes bringt, die Textgrundlage einer Re-Lektüre unterzieht und das dichte Gewebe an Verbindungslinien zwischen geschriebener und gemalter Erzählung darlegt. Seine Interpretation des Bildes verändert auch entscheidend die Sicht auf das Programm und den Sinn des Gemäldezyklus im Ganzen. Das Buch entstand im Rahmen der Panofsky-Professur am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, die Victor I. Stoichita im Jahr 2016 innehatte.