Der Westen - ein Abgesang
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Umbrüche stehen an. China erstarkt, verbündet sich mit Russland und beide werden mit ihrer One-Belt-One-Road-Entwicklungspolitik zum Alptraum westlicher Weltbeherrschungs-Strategen. Dagegen zeigt sich im „Westen“ ein Zersetzungsprozess, der ihn weltpolitisch an eine historische Wegscheide, wie sie die Welt nur alle paar Jahrhunderte erlebt, führt. Der Vorgang spiegelt sich auch in der Atomisierung der Gesellschaft, mit schlimmen Auswirkungen bei den schwächeren ihrer Individuen. Schuld daran ist nicht Russland oder China, sondern der Umstand, dass sich die abendländische Gesellschaftsformation in den letzten 300 Jahren zu einer neuen, am Geldgewinn orientierten „Marktgesellschaft“ gewandelt hat, und zwar am konsequentesten in England. Von dort wechselte die dafür verantwortliche Elite 1913 in die USA. Mit der Einführung des Fiat-Money-Systems 1971 fand die Umorganisation des Westens vorerst ihren Höhepunkt. Die angeblichen „Werte“ des Westens hatten sich im Zuge der bürgerlichen Revolte gegen die Adelsherrschaft und deren entwicklungshemmende Funktion gebildet. Ihre Basis verloren sie, als man den Markt für produzierte Güter um einen Arbeits-, Geldmarkt und einen Markt für Grund und Boden erweiterte und die einst bestimmende Knappheit der Güter systembedingt zu ihrer absichtlichen Verknappung führte. Im Zuge dieser Entwicklung nahmen Informationen, Meinungen, Werte und selbst Religionen „Warencharakter“ an und ließen sie zur Farce oder zu Propagandamitteln werden. Droht uns ein Endspiel, nachdem ein „Traum“ zerronnen ist und die Bevölkerung ansatzweise aufwacht? Oder deuten sich erste Spuren einer neuen Gesellschaftsformation an?