Klangkunst als Embodiment
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In der Kunst des 20. Jahrhunderts gibt es kaum eine imposantere Verbindung als die zwischen Klängen und Bildern in der Klangkunst. Einer ihrer außergewöhnlichsten Vertreter und maßgeblichen Mitgestalter war Stephan von Huene (1932–2000). Neben Nam June Paik war er es, der mit seinen kinetischen Klangskulpturen die Klangkunst früh prägte und im Zuge seiner Arbeiten auf eine immer komplexere Ebene führte. Mit dem vorliegenden Buch zeigt Alexis Ruccius, wie Stephan von Huene die Klangkunst als bewusstseinsbildende und -verändernde Kunst begriff: Seine Klangskulpturen sind Körper, die mit dem Betrachter eine Symbiose eingehen, um ihn auf die Körperlichkeit aller Wahrnehmung aufmerksam zu machen. Damit nahmen sie nicht nur die aktuell heiß geführte Debatte über Verkörperungstheorien (›Embodiment‹) in der Philosophie vorweg, sondern aktivieren als skulpturale Werke im Hier-und-Jetzt das körperliche Denken der Betrachter.