Jacob Böhme: Historisch-kritische Gesamtausgabe/Abteilung I: Schriften. Band 17: ›Von Der wahren gelassenheit‹ (1622)
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Gelassenheit, das hat in Böhmes Terminologie nichts mit der modernen Verwendung des Begriffs in der psychologischen Ratgeberliteratur gemein; Gelassenheit, das meint für ihn statt dessen das völlige Aufgehen des eigenen Willens in den göttlichen. Mit seiner Schrift ›Von der wahren Gelassenheit‹ fügt sich Böhme ein in die Tradition mystischer Reflexionen zu diesem Begriff, die von Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse über die ›Theologia Deutsch‹ und Valentin Weigel reicht. Interessant ist die Schrift aber auch speziell aus editionsphilologischer Perspektive. Es handelt sich bei ihr um die einzige, die sich sowohl in Böhmes Handschrift als auch in einem noch zu seinen Lebzeiten in Görlitz veranstalteten (und also vom Autor eventuell autorisierten) Druck, nämlich dem 1624 erschienenen Sammelband ›Der Weg zu Christo‹, erhalten hat.