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Freundliche Täuschungen

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Selten dürfte die Künstlergruppe um Virginia und Leonard Woolf, berühmt geworden unter dem Namen Bloomsbury, aus einer so intimen und ungewöhnlichen Perspektive beschrieben worden sein wie in diesem Buch. Angelica Garnett schrieb es nicht nur, um ihre Kindheit inmitten berühmter und exzentrischer Menschen zu beschreiben, sondern auch, um sich davon zu befreien. Schon die Konstellation bei ihrer Geburt erzählt einiges über die Belastungen, unter denen diese Kindheit von Anfang an stand: Geboren wurde Angelica Garnett als Tochter von Vanessa Bell, der Schwester von Virginia Woolf. Ihr Vater, Duncan Grant, bedeutender Maler und bewunderter Lebensgefährte ihrer Mutter, hatte bei der Geburt seiner Tochter eine Liebesaffäre mit dem jungen Schriftsteller David Garnett, der wiederum zwanzig Jahre später Angelica heiratete. Mittelpunkt dieser Erinnerungsarbeit ist das Porträt von Vanessa Bell - eindrucksvoll als Frau und Künstlerin, schwierig in ihrer Rolle als Mutter eines geplanten Wunderkinds und als Schwester von Virginia. Die problematische Beziehung dieser beiden Frauen ist einer der Leitfäden durch eine scheinbar unbeschwerte Kindheit und eine gefährdete Biographie.

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Freundliche Täuschungen, Angelica Garnett

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1993
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