Freiheit für den Freistaat
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„Freiheit für den Freistaat“ - das war das Ziel der Sozialdemokratie in Bayern seit der Proklamation der Republik im Jahr 1919. Daß aber der Freistaat Bayern entstehen und das Königreich Bayern in ein demokratisch verfaßtes Gemeinwesen umgewandelt werden konnte, ist in vielem Verdienst der bayerischen SPD. Die Autoren dieser „Kleinen Geschichte der bayerischen SPD“ zeichnen nach, wie die Partei von ihren Anfängen in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu verwirklichen trachtete. Überwiegend mußte dies aus der Opposition heraus geschehen. Kaum mehr als ein Jahrzehnt ihrer über hundertjährigen Geschichte war die SPD Regierungspartei. Trotzdem gelang Entscheidendes: Zu Zeiten der Monarchie bewirkte sie die Liberalisierung des Wahlrechts; in der Weimarer Republik gelang die Reform des Schulwesens. In den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur trug sie dazu bei, daß die Idee der Demokratie in Deutschland nicht ausgelöscht werden konnte. So war sie 1945 moralisch legitimiert, am Neuaufbau des von den Nationalsozialisten beseitigten Freistaats grundlegend mitzuwirken, was sich in der von der SPD entscheidend geprägten bayerischen Verfassung niederschlägt. Insbesondere die in ihr enthaltenen und von der SPD angeregten plebiszitären Momente - Volksbegehren und Volksentscheid - haben der Partei wirkungsvolle Mittel bereitgestellt, ihre Politik durchzusetzen, z. B. die Festlegung des Umweltschutzes als Verfassungsauftrag.„Freiheit für den Freistaat“ - das ist nicht nur das Ziel, das ist auch in mancherlei Hinsicht Resultat der Politik der bayerischen SPD.