Die Melancholie des Detektivs
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Der melancholische Detektiv, der dieser Sammlung von Essays den Namen gibt, ist Auguste Dupin. Dupin, eine Gestalt Edgar Allan Poes, hat die fürchterlichen Morde in der Rue Morgue aufgeklärt; er ist also ein Aufklärer. Aber Dupin ist keineswegs „Fortschrittsoptimist“, auf keinen Fall ist er jemand, der denkt, die aufklärerische Vernunft würde am Schluß alle Probleme lösen und mit ihrem Licht die Welt von der Finsternis befreien. Im Gegenteil; Dupin ist ebenso lethargisch wie scharfsinnig. Das heißt, er verzichtet keinesfalls auf den Gebrauch der Vernunft, aber er setzt in sie keine enthusiastischen Erwartungen. So wird „die Melancholie des Detektivs“ zu einem Denkbild, das nach Georg Kohler der gegenwärtigen Lage entspricht: Die großen Versprechungen der Vernunft, mit dem Unvernünftigen endgültig aufzuräumen, sind als irrational entlarvt. Andererseits muß man gegen Irrationalismen, die am Vormarsch sind, fordern, daß sie zur Vernunft kommen.