Männerdämmerung
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Männlichkeit ist seit Jahrtausenden ein Defizitmodell. Nachdem schon ein richtiger Junge nicht weint, läßt sich ein erwachsener Mann möglichst gar keine Gefühle mehr anmerken; jedenfalls keine unmännlichen. Immer muß er siegen. Dem Frieden, der Umwelt, seinen Mitmenschen hat das noch nie gutgetan. Wenn er – was nur zu wahrscheinlich ist – hin und wieder auch einmal verliert, macht das die Verheerung auch nicht besser. Bezeichnenderweise waren es Frauen und nicht gerade machohafte Männer, die uns die Einsicht eröffnet haben, daß Männer nicht nur die Täter sind, sondern – im Sieg und in der Niederlage – immer auch Verlierer. Der Männer-Autor Walter Hollstein macht in diesem Buch deutlich, wie die überkommenen Bilder von Männlichkeit in unserer Zeit entleert wurden, und er zeigt, was männliche Identität für sich bewahren, wie sie sich anreichern und vollständig werden kann. – Männlichkeit mit Zukunft.