Etwas bleibt
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Bei der rückblickenden Betrachtung geschichtlicher Epochen wird nicht selten in der Fülle der Fakten, Daten und Bilder auf das handelnde, beobachtende oder leidtragende Individuum vergessen. Deshalb nahmen sich der Journalist Burkhard Baltzer und der Fotograf Jürgen Kleine vor, das zu Ende gehende Jahrhundert einmal ausschließlich aus dem Blickwinkel einzelner Menschen darzustellen, das Gesicht des Jahrhunderts aus 100 Gesichtern und den dazugehörigen Schicksalen zusammenzusetzen. Die Erlebnisse einzelner Individuen, ihr Denken und Auftreten prägten ja nicht nur die letzten 100 Jahre dieses Jahrtausends, sie werden auch unsere Zukunft zu Beginn des dritten Jahrtausends bestimmen. 100 Menschen werden also zu Rate gezogen, einer von jedem Jahrgang. Es sind Prominente darunter wie Henry Maske, Martin Walser oder Inge Meysel, aber auch Menschen wie du und ich, deren Name nicht in aller Munde ist, deren Leben aber eine wichtige Facette im Bild des Jahrhunderts darstellt, Zeitzeugen, Widerständler, Auswanderer, Zugezogene, die Nonne, der Gastwirt, das Model, Menschen aus Ost und West, Frauen und Männer - alle kommen zu Wort und werden in ausdrucksstarken Porträts vorgestellt. Das Buch beginnt mit dem 1900 geborenen Philosophen Hans G. Gadamer und endet mit Kindern, ja Babys der letzten Jahre, für die dann ihre Eltern sprechen, etwa das Ehepaar, das sich beim Mauerfall kennenlernte und mit seinem Baby sozusagen die Wiedervereinigung symbolisiert.