Grundprobleme der Rechtsphilosophie
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Die nationalsozialistische Katastrophe hat die Grundfragen der Rechtsphilosophie ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik wurden die Naturrechtslehren in Erinnerung gerufen. Da sie aber in verschiedenen weltanschaulich bedingten Varianten auftraten, sahen sich Rechtspositivisten und Relativisten erneut bestätigt. Das Dilemma schien ausweglos. Doch seit den sechziger Jahren hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen, der die Zusammenhänge von Recht und Gerechtigkeit begreiflich machte. Maßgeblichen Anteil daran hatte Martin Kriele mit seiner Kritik des Relativismus (Kriterien der Gerechtigkeit 1963), seiner Kritik der positivistischen Methodenlehre (Theorie der Rechtsgewinnung, 2. Aufl. 1976) und seiner Darlegung der geschichtlichen Grundlagen des demokratischen Verfassungsstaats (Einführung in die Staatslehre, 5. Aufl. 1994) - Werke, die auch in zahlreichen Übersetzungen Verbreitung über die Welt gefunden haben. Seine Erörterungen der rechtsphilosophischen Grundprobleme haben seither größte Beachtung gefunden und lebhafte Diskussionen ausgelöst. Ihre Kenntnis gehört zur Grundausstattung jedes guten Juristen, aber auch eines jeden philosophisch, gesellschaftswissenschaftlich und politisch Interessierten. Der vorliegende Band faßt die wichtigsten von ihnen - z. T. in gekürzter und neuerarbeiteter Fassung - zusammen.
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