Delphi
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»Die talentierte Mrs. Ripley« (FAZ): Malin Schwerdtfegers feinfühlig und fesselnd erzählte Familiensaga DelphiZwischen griechischen Tempeln, Jerusalemer Steinen und norddeutschen Deichen spielt die Geschichte jener Familie von Getriebenen, die Malin Schwerdtfeger in ihrem zweiten Roman erzählt: »leichtfüßig und lakonisch, tieftraurig und mitreißend«. Der Spiegel Alles beginnt in Delphi: Die verwackelten Bilder einer Amateurkamera zeigen einen Mann, der vor dem Apollontempel eine Rede hält. Zwei Kinder spielen zwischen den Ruinen der Orakelstätte. Es sind die Geschwister Linda und Robbie, die von der Mutter gefilmt werden, während ihr Vater, ein Archäologe, sie in die antike Sagenwelt einführt. Die beiden jüngeren Schwestern sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren, und doch sind sie schon mit dabei, denn eine von ihnen ist die Erzählerin. Mühelos setzt sie sich über Zeit und Raum hinweg und entspinnt die Geschichte einer Familie von Getriebenen, die sich aufmachen, die Welt zu verstehen und ihre eigene Rolle darin zu finden. Der Vater hastet von einer Ausgrabungsstätte zur nächsten und sucht nach der »stillen Stadt unter der Erde«. Die Mutter schließt sich einer jüdischen Sekte an, um ihrem Leben einen Sinn zu geben und eine andere Liebe zu finden. Währenddessen konstruieren sich Linda und Robbie, von den Eltern hin- und hergeschoben, ihre eigene, unverrückbare Welt. Sie kultivieren ihre Unabhängigkeit und kommen doch nicht voneinander los. Als Francis in ihr Leben tritt und sich beide in ihn verlieben, werden sie auf dramatische Weise mit dem Glück und gleichzeitig mit dem Tod konfrontiert. In kunstvoller Verschränkung von Räumen und Zeiten erzählt Malin Schwerdtfeger eine fesselnde Familiensaga von antikem Zuschnitt aus einer ungewöhnlichen Perspektive – der einer Toten. »Eine lakonische, witzige und anrührende Familiensaga – kurz: Ein deutsches Hotel New Hampshire.« Unicum