Landfriede
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Anne und Schrager, sie freiberufliche Journalistin, er Lehrer, ziehen in die Provinz, ins Münsterland, in eine Einfamilienhaussiedlung am Rande einer Kleinstadt. Jenseits der Siedlung beginnen Felder, ein Schachbett in abgestuftem Grün bis zum Horizont. Es herrscht Lehrermangel, und Schrager hat ein verlockendes Angebot angenommen. Während er zielstrebig seine Karriere vorbereitet und sich bereitwillig anpasst, erleidet Anne, zuerst passiv und wie gelähmt, dieses neue Leben. Sie beobachtet, reagiert auf Reize, die an der Grenze des Wahrnehmbaren liegen und entdeckt das Zerstörerische, das sich im Normalen verbirgt. Sie erlebt, wie mit jenen verfahren wird, die diesen Landfrieden stören, was aus der rebellischen Jugend geworden ist, die sich zu Beginn der siebziger Jahre auch in der Provinz aufmachte, die Welt zu verändern, und sie begreift Schragers Liebe als unerbittlich (was gut ist für mich, ist auch gut für dich). Ein langsamer schmerzhafter Prozess beginnt, bis Anne endlich bereit ist, wegzugehen. Das alles wird in einer scheinbar emotionslosen Sprache erzählt, die betroffen macht, die an die Techniken guter Filmemacher erinnert, an ihre aufs Detail gerichtete kalt geführte Kamera.
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