Immer im Stadtbahn
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In Wien gibt es nicht nur eine einzigartige Kaffeehauskultur, die sogar seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört, sondern auch vom Geheimtipp bis zum großen Namen eine Vielfalt an Lokalitäten, die es zu entdecken gilt. Eindeutig zur erstgenannten Kategorie zählt das Café Stadtbahn, ohne Übertreibung eine Institution in Währing, dem 18. Wiener Gemeindebezirk. Zum 125-jährigen Geburtstag des von Connaisseuren schlicht „Stadtbahn“ genannten Cafés ist jetzt eine Jubiläumsschrift herausgekommen, die Stimmen von Freunden versammelt, die nicht unterschiedlicher sein könnten, von Gästen, die ebenso nicht unterschiedlicher sein könnten. Vom Studenten, der sich nach einem Tag an der Uni bei einem Bierchen entspannt über Freunde, die ein Tischfußball-Match bestreiten bis hin zum alteingesessenen Zechbruder, den möglicherweise nur die Sperrstunde davon abhält, durchgehend zu bleiben. Sie alle sorgen für eine schwer zu beschreibende, auf Außenstehende eventuell verwirrend wirkende Atmosphäre. Man kann sie nicht wiedergeben, solange man sie nicht selbst erlebt hat und sich von Eckhard Mützner, dem liebenswerten Nachfolger der 2004 verstorbenen Besitzerin Waltraud Sierek, ein kühles Bierchen über den Tresen schieben lässt. Oder sich eines der Konzerte oder Lesungen anhört, die der kulturelle Anspruch des Lokalteams immer wieder gebiert. Direkt gegenüber seinem Zwilling in Gersthof, dem Café Mocca, gelegen, ist das Stadtbahn ein Platz für das Feierabendbier, ein Treff für Musiker, Künstler, für manche ein Kultlokal, für andere eine abgedunkelte Zuflucht vor den grellen Wirrungen des stressigen Alltags – all diese und unzählige andere Eindrücke spiegeln die Beiträge wider, die Herausgeber Manfred Stangl in „Immer im Stadtbahn“ versammelt hat. # # # Andreas Grabenschweiger # # #