Liebesgemeinschaft in der Fremde
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London, 8. April 1941. Eine Frau nimmt Abschied von ihrem sterbenden Mann. Sie, eine Schönheit, ist die 'vielleicht am meisten umdichtete Frau der deutschen Literatur' und er, ein verwachsener Gnom mit Buckel, 'der meistgemalte Mann'. Gemeinsam durchlebten Leni und Max Herrmann(-Neiße) die zwanziger Jahre in Berlin. 1933 verließen sie Deutschland – fortan eine 'Liebesgemeinschaft in der Fremde'. In Zürich, dann London, leben sie zu dritt, an der Seite eines Freundes. Max Herrmanns Lyrik spiegelt die Exilerfahrung; seine Liebesgedichte kreisen von 1912 an um Leni, der Heinrich Mann schrieb: 'Die Gedichte, die von Ihnen handeln, sind einzig in ihrer Innigkeit von unwandelbarem Glück, samt den schmerzlichen Zwischenklängen. Ich glaube, dass eine dermassen beständige Verbundenheit niemals ausgedrückt und nur selten erlebt worden ist.' Leni Herrmann schickte ihre hier erstmals publizierten 'Aufzeichnungen über die letzten Tage von Max Herrmann' 1942 seinem besten Freund in Deutschland. Sie zeigen den Alltag eines Exildichters in Zeiten der deutschen Luftangriffe auf London und sind ein liebevolles, berührendes Dokument über Partnerschaft und Fürsorge, Abschied und Tod.