Risse im Balkon
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AuszugRisse im Balkon Nachrichten vom Wahnsinn des Alltags So nennt Ulla Lessmann treffend ihre in diesem Buch gesammelte Kurzprosa. In diesen Geschichten treffen wir auf seltsame Zeitgenossen: Menschen mit sonderbaren Angewohnheiten, Zwängen und außergewöhnlichen Leidenschaften. Vereinsamte, Vergessene, durch Krankheit und Alter Hilf- und Sprachlose, denen die Autorin durch besondere Erzähltechniken ihre Stimme zurückgibt. Wir nehmen unmittelbar teil an ihren Gedanken und Gefühlen, befinden uns direkt in ihren Köpfen, können ihre Ängste und Nöte, die unseren eigenen oftmals ähneln, nachempfinden. Und das geschieht nicht ohne Humor. Man merkt, wie sehr Ulla Lessmann ihre Figuren am Herzen liegen. Dem Leser geht es nach der Lektüre nicht anders. Ein großes Lesevergnügen. „Ich finde es phantastisch, dass Ulla Lessmann sich traut, sich nahezu von sämtlichen Erzählkonventionen seit Kafka - mit dem ihre Texte manchmal eine gewisse Verwandtschaft zeigen - zu befreien und nahezu konsequent eine Perspektive des nicht-linearen, nicht-logischen Schreibens mit starker Betonung des inneren Monologs einzunehmen. (…) Ferner beindruckt mich sehr, dass die Autorin den Wahnsinn des Alltags oder Alltag des Wahnsinns, der sich letztendlich in uns allen abspielt, und zwar nicht nur im Albtraum, schonungslos aufdeckt, ohne Angst, selbst für wahnsinnig gehalten zu werden. Die ganz normale, brutale Verrücktheit der Kleinen und Unauffälligen, der Angepassten und Spießer und S-Bahn-Fahrer – die sich ja tatsächlich immer mal wieder in Amokläufen und Attentaten Luft macht – das ist der Tenor dieser Texte, und das ist sehr gut so. (…) Jede Figur hat den zu ihr passenden Ton. Kein Wort überflüssig oder aufgesetzt.“ Dr. Eva Weissweiler, Autorin