Enos
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Enos – erst wenige Wochen alt – wird in einem Pappkarton gefunden und in einem Waisenhaus abgegeben. Zwei Kugeln aus einer amerikanischen M 16 stecken in seinem Rücken; der Vietnamkrieg hat Saigon erreicht. Die Not ist groß, die Kinder hungern. Wenige Tage vor seiner Rückkehr in die USA adoptiert der amerikanische Sergeant Geoff McKnee den inzwischen vierjährigen Enos und nimmt ihn mit nach Hause. Enos bleibt in der amerikanischen Provinz ein ungeliebter Fremder. Vielerorts wird er mit dem verachtenden Wort ’Bastard’ beschimpft: seine blonden Haare und seine mandelförmigen braunen Augen – ein Mischling! Mit den Jahren spürt er: ich gehöre hier nicht her! Wer sind meine Eltern? Von Zweifeln verunsichert, fliegt er in den 9Oer Jahren nach Vietnam – nicht viel mehr im Gepäck als das Kriegstagebuch seines Adoptivvaters Geoff McKnee, seine geliebte Polaroid SX-70 und das einzige untrügliche Zeichen seiner Identität: eine der beiden Kugeln im Rücken. Der Roman verbindet Enos’ existenzielle Fragen mit dem mörderischen Krieg in Vietnam. Enos tastet sich durch den Dschungel, irrt durch Saigon, das einstige ‚Hurenhaus Vietnams’. Tragische Verknüpfungen wecken Hoffnungen, die in der zerstörerischen Gewissheit münden: ich bin ein Kind des Krieges, entwurzelt, eltern- und heimatlos.